Diese wundersame Welt, Wackelschritte und gerösteter Kürbis
Lily läuft. Wackelig. Vorsichtig. Stolz. Das bin ich auch. So stolz, dass ich es gleich allen erzählen möchte. Schon seltsam, wie oft gerade von anderen, «erfahreneren» Mamas als Reaktion ein “Wartenur” kommt. Das war schon immer so. Warte nur, bis sie da ist. Warte nur, bis sie robben kann. Warte nur, bis sie die Schublade aufkriegt. Warte nur, jetzt gehts los. Oder, der Klassiker, warte nur, bis du zwei hast.
Stimmt. Wenn ich jetzt so zurückdenke, war das schon gäbig. Sie einfach hinlegen zu können und zu wissen, dass sie nirgends hinrobben, nirgendwo raufklettern und keine Gläser aus dem Schrank reissen kann. Aber war es wirklich einfacher? Ich denke da an die Anfänge des Stillens, Nächte mit kaum Schlaf, einen völlig neuen und umgekrempelten Alltag, an das Hineinfinden in eine neue Rolle…
Jeder neue Entwicklungsschritt bringt neue Herausforderungen. Aber auch neue Erleichterungen. Es gibt mühsame Phasen, schöne Phasen, seltsame Phasen, spannende Phasen… aber …. es sind Phasen! Sie gehen vorbei. Dinge ändern sich.
Wir ändern uns. Die Kinder ändern sich. Jeden Tag. Sie wachsen. Jeden Tag. Und wir, wir wachsen mit.
Ich glaube ehrlich, dieses «Wartenur» ist meist gut gemeint. Schlussendlich kann ich auch viel lernen von den Mamas, die schon so viele Phasen durchwachsen haben. «Wartenur» ist jedoch oft nicht hilfreich. Denn es kreist bedrohlich über meinem Kopf, mit spitzen Krallen und gekrümmten Schnabel und kaltaufmerksamen Augen. Wer mir wirklich Bammel machen möchte, könnte sagen: «Warte nur, bis sie ein Teenager ist, sie tagelang am Bahnhof billigen Smirnoff trinkt und du sie im H&M Backoffice abholen musst».
Aber wisst ihr was? Ich versuche einfach jeden Tag, das «Jetzt» zu geniessen. Ich will ihr einähriges Ich geniessen, das mit den Wackelschritten, das mir dem „ich esseabsofortnurnochjoghurt», das mit dem «alleineschlafenistdoof!».
Und mich zu freuen, von ganzem Herzen, ab jedem neuen, kostbaren Schritt.
Ich koche. Gerösteten Kürbis mit einer Tahini – Joghurt – Sauce und Coucous mit Cranberries. Habe dies mal gemacht, als mein Kühlschrank fast fast leer war. Und habe die Kombi anschliessend als erstaunlich lecker eingestuft.
Dazu schneide ich einen Hokkaidokürbis in dünne Schnitze, gebe sie in eine Schüssel, etwas Olivenöl, Salz und Pfeffer dazu, rühre alles mit den Händen, verteile die Kürbisschnitze auf einem Backblech und backe sie bei 210° für 35 – 40 Minuten, bis sie weich und gleichzeitig schön knusprig sind.
Für die Tahini – Joghurt – Sauce: 2 TL Tahini in eine kleine Schüssel geben, mit wenig kochendem Wasser bedecken, die Spitze einer Knoblauchzehe hineinreiben und alles gut vermischen. Anschliessend ca. 10 EL Naturjoghurt, eine grosszügige Prise Salz und den Saft einer Zitrone dazugeben, alles gut rühren.
Den Couscous in eine Pfanne geben, wenig Salz, 2-3 EL Cranberries dazugeben, soviel Wasser dazugeben, dass es ca. 1 cm höher als der Couscus kommt. Aufkochen, zudecken, die Hitzequelle abstellen und den Couscous 10 Minuten quellen lassen.