Diese wundersame Welt, das Glück und Spanakopita

Wie heisst er, der Grieche mit dem grossen Stein? Den er immer und immer wieder vergeblich den Berg hochbugsiert? Wie auch immer, so fühle ich mich grad. Was für eine unendliche Geschichte Alltag doch ist. Aufräumen, Kochen, Füttern, Waschen, Aufräumen, Waschen, Füttern, Kochen, Einkaufen… Aber ja, so ischs Lääbe ääbe, ich finde das eigentlich gar nicht so schlimm, richtig mühsam finde ich das innere Hamsterrad. Negative Gedanken, die mich zurückhalten, hinunterziehen, mir schlechte Laune machen. Gedanken die, sooft ich mich auch schüttle, noch immer irgendwo zu kleben scheinen und mich irgendwann pieksen, meist dann, wenn ich gar nicht mit ihnen rechne, mit diesen kleinen fiesen Gedankenstichen. Meist dann, wenn grad alles so schön und glücklich wäre.

Was ist Glück? Wahrscheinlich nicht der Zustand von «glücklich» sein, aber die Fähigkeit alle Gefühle anzunehmen, auszuhalten und loslassen zu können. Wir müssen auch nicht immer glücklich erscheinen. Wir müssen kein perfektes Bild abgeben, mit dem perfekten Job, dem perfekten Partner, den süssen Kinderleins, den perfekten Ferien und der hübschen Frisur, ohne Wut oder Trauer oder Angst. Denn: what we resist, resists. Wir können Gefühle und Gedanken nicht einfach ignorieren. Sonst kommen sie nur in einer noch unglücklicheren Form zurück und hämmern und klopfen irgendwann laut und lauter gegen unsere inneren Wände. Wir sind jedoch nicht unsere Gefühle. Wir sind nicht unsere Gedanken. An einem Tag ziehen Tausende davon vorbei. Einige nehmen wir vielleicht nicht mal bewusst wahr. Einige nisten sich ein. Manchmal ist es hilfreich, sich daran zu erinnern, dass, bloss weil ein Gedanke im Kopf ist, er noch lange nicht wahr sein muss. 

Das Leben ist nicht perfekt. Will es auch nicht sein. Denn Entwicklung entsteht da, wo etwas verändert werden will; wir alle haben unsere inneren Werkzeuge, die uns dabei helfen. Aber es liegt an uns, sie zu finden und zu nutzen: dem Hamsterrad immer wieder zu Trotzen. Manchmal denke ich, das Leben ist ein Grosses «trotzdem.» Das Ziel? Innere Freiheit. Und auf dem Weg die Momente des Zufriedenseins zu geniessen. Es gibt so viele davon. Der erste Schluck Feierabendbier an einem heissen Tag. Der Besuch der Freundin. Baden im See. Der Sonnenaufgang auf einem Berggipfel. Lachen bis man Bauchweh hat. Kirschkuchen und rotgefleckte Zähne und ein gelber Sonnenschirm. 

Glück ist wohl die Fähigkeit mit den inneren Wetterkapriolen und den inneren Jahreszeiten gut leben zu können, die Fähigkeit in der Hitze Schatten zu finden und in der Kälte und Dunkelheit ein Feuer anzumachen.

Oder wie Dumbledore schon meinte: «happiness can be found even in the darkest of times. If one only remembres to turn on the light».

So; jetzt wird gekocht und zwar griechisch:

Spanakopita – fast sage ich das Wort so gerne, wie ich sie esse, diese griechische Pie. Natürlich hoffe ich, dass sich bei meinem Rezept nicht ganze Generationen ehemaliger Griechen im Grab umdrehen müssen… ich gebe hier mein Bestes! Habe sogar versucht, den Filoteig selber herzustellen… habe geknetet und gerollt und langsam aber stetig alle Motivation verloren… ich glaube, mir fehlt einfach das griechische Grossmüttergen…wenn ich jetzt noch sage, dass ich schlussendlich anstelle des Filo – Strudelteig verwendet habe, da höre ich es, in der Ferne, aus östlicher Richtung, das Rumpeln und Klappern, sie drehen sich um, sie drehen sich um!


Aber jetzt ernsthaft, Spanakopita klingt nicht nur gut, sondern schmeckt auch gut. Es ist eine Art Pie, gefüllt mit Spinat und Feta… und so wird sie gemacht:

Für zwei Pies (4 Personen) brauche ich

  • 1 Zwiebel, fein gewürfelt
  • etwas Olivenöl
  • 1 Knoblauchzehe, gepresst
  • 800g Spinat
  • 200g Quark
  • 360g Feta
  • etwas Salz und grosszügig schwarzen Pfeffer,
  • eine Handvoll frische gehackte Minze
  • 240g Strudelteig (= 2 Päckchen)
  • und nochmals Olivenöl

Die Zwiebel in etwas Olivenöl ca. 10 Minuten anschwitzen, bis sie weich ist, in der Zwischenzeit den Spinat waschen und mit den Händen etwas zerreissen, dann Knoblauchzehen zu den Zwiebeln pressen, kurz mit anschwitzen lassen, den Spinat dazugeben und unter gelegentlichem Rühren kochen, bis er weich und möglichst viel der Flüssigkeit verdampft ist. 

Den Spinat in eine Schüssel geben, den Feta hinein krümeln, den Quark und die Kräuter dazugeben, alles gut vermischen und abschmecken, mit Salz und Pfeffer würzen. 

Ich bereite zwei Auflaufformen vor, Grösse ca. 25 x 15cm.  

Pro Auflaufform brauche ich 120g Strudelteig (=1 Päckchen) sowie jeweils die Hälfte der Füllung. Wie die Spanakopita zu füllen ist, klingt jetzt gleich sehr, sehr kompliziert. Und das tut mir auch sehr, sehr leid. 

Die einzelnen Strudelteigblätter in Stücke schneiden, die genau in die Auflaufform passen (sollten für den unteren Teil wie auch für den oberen Spanakopitateil jeweils etwa 6 Teilstücke ergeben, also pro Auflaufform 12 Strudelteigstücke). Die Auflaufform mit Öl bepinseln, dann 4 dünne Teilstücke hineinlegen, das vierte Teilstück mit Öl beträufeln, anschliessend nochmals 2 dünne Teigstücke drauflegen, darauf die Hälfte der Füllung verteilen, diese mit etwas Öl beträufeln. Darauf wieder 4 dünne passende Teilstücke drauflegen, das Vierte mit Öl beträufeln, dann die letzten 2 Teigstücke darauf legen. Mit einem scharfen Messer kleine Quadrate ins letzte Teigblatt ritzen, mit Öl beträufeln, die beiden Auflaufformen nebeneinander auf ein Gitterblech legen und auf tiefster Rille für 35 – 40 Minuten backen. Ab und zu kontrollieren, dass es oben nicht verbrennt. Der Boden braucht aber schon ein Weilchen, bis er durchgebacken ist. Nach dem Backen 10 Minuten abkühlen lassen.

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