Diese wundersame Welt, eine Königsdisziplin und Fetastäbchen

Kinder zu haben, so sagt man, lehre einem eine Menge Disziplin. Im Sinne von, endlich, die Kleine schläft, ich habe eine Stunde, also setze ich mich hin und schreibe. Oder, es ist fünf Uhr morgens, ich habe zwei Stunden Zeit bis sie wach ist, ich stehe jetzt auf und schreibe. Ich habe etwa soviel Disziplin wie ein Kindergartenkind im Hariboshop. Oder soviel wie eine Katze vor der Maus, soviel wie ein Labrador vor einer unbewachten Wurst, etwa soviel wie… na ja, keine halt. Oder jedenfalls sehr, sehr wenig.  

Man könnte auch sagen, meine Königsdisziplin ist, keine zu haben. Aber no more, morgen früh steh ich auf, da wendet sich das Blatt! Soviel zum Thema – ich stehe heute tatsächlich vor sieben Uhr auf, Lily schläft noch tief und fest neben mir, ich bin noch ganz verschlafen, könnte mich locker nochmals umdrehen und… aber… ich stehe auf, als erstes eine kleine Dusche, dann Kaffee und schreiben… und dann, irgendwann, in einer Stunde oder zwei, wacht sie auf und wir starten den Tag zusammen, aber ich mit gutem Gefühl, denn ich habe ja schon soviel gemacht. So lautet mein Plan in Theorie.  

Als ich die Dusche abstelle, höre ich Himself schon… führt er vielleicht Selbstgespräche? denke ich hoffnungsvoll. 

Lily ist hellwach. Sie schmiegelt sich an Himself, will trinken und kuscheln und spielen.  

Gute Vorsätze zählen auch. 

Mit Kindern lerne man Empathie. Ich bin von Grund auf kein kalter Fisch. Aber seit ich Mutter geworden bin, nimmt dies oft schon fast extreme Züge an. Fernsehen ist mir kaum noch möglich, Kochsendungen sind noch okay (aber wehe, ich sehe darin einen ganzen Fasan oder ähnliches!), bei Quizsendungen wird`s schon kritisch, Krimis sind ein Ding der Unmöglichkeit und die Tagesschau ein völliger Alptraum! Ausschalten bringt nichts, denn die Bilder bleiben auf meiner Netzhaut gefangen und rauben mir buchstäblich den Schlaf. Und so ist in meinen schlaflosen Stunden der Gedanke an eine Ungerechtigkeit oder einen Schmerz, der einem anderen Menschen – oder auch einem Tier – oder ja, auch dieser Welt – zugefügt wird, schlicht nicht akzeptabel.

Was mich an Lilys Geburt überrumpelt hat, ist, wie intensiv ich gefühlt habe – als sie kam, wusste ich, dass ich nie mehr die Gleiche sein werde wie zuvor. Es war, als wäre mein Herz plötzlich doppelt so gross.

Aber auch doppelt so verletzlich. Und der Gedanke, dass diesem kleinen Mädchen etwas zustossen könnte so schlimm, dass er meist gar nicht greifbar ist. Umso greifbarer und so wahr und klar wie nur wahr und klar sein kann ist die Gewissheit – kleine Lily, du bist kostbar und geliebt, von meinem ganzen, und plötzlich so grossen und weiten Herzen!

So, und jetzt wird gekocht…

Ich brauche:

  • 1 kg (festkochende) Kartoffeln
  • 2 EL Olivenöl
  • 1 Knoblauchzehe, gepresst
  • grobkörnigen Salz und Pfeffer
  • 500g Erbsen
  • 2 Zweige frische Minze
  • 2 EL griechischer Joghurt
  • Ein paar Tropfen Saft einer frischen Zitrone
  • Salz
  • 2 Päckchen Feta (à 180g)
  • Mehl
  • 1 Ei
  • Pankomehl
  • Einige Zweige Rosmarin
  • Olivenöl
  • Flüssiger Honig

Erbsen: 500 Gramm tiefgefrorene Erbsen mit einem kleinen Schluck (sprich 1 – 2 EL) Wasser kurz aufkochen. 2 Zweige frische Minze waschen, gut trockentupfen und fein hacken, mit zwei Esslöffel griechischem Joghurt unter die Erbsen mischen, mit einem Kartoffelstampfer grob zerstossen, so dass ein grobes Püree mit vereinzelten intakten und halbintakten Erbsen entsteht, das Ganze mit Salz und einem Schuss  Zitronensaft abschmecken, in eine kleine Schüssel geben und zu den fertigen Country Cuts warm stellen. 

Feta: Ich brauche zwei Päckchen Feta (habe den Coop Bio gekauft, der kommt à 180g pro Pack). Den Feta in ca 2 cm dicke Scheiben schneiden, so dass sie von der Form her an ein Fischstäbchen erinnern (ca. 4 Stäbchen pro Feta). Da es ein eher bröckliger Käse ist, allenfalls die Scheiben nochmals halbieren, so dass zwei kürzere Stücke entstehen. 

Drei Suppenteller bereitstellen, den Boden des Ersten mit Mehl bedecken, im Zweiten ein Ei verquirlen und in das Dritte Pankomehl und 1 Zweig fein gehackten Rosmarin geben.

Den Feta im Mehl, im Ei und dann im Pankomehl wenden. 

Den Boden einer grossen Bratpfanne grosszügig mit Öl bedecken (der Feta wird «halbfrittiert», d.h. wir brauchen keine Fritteuse, nehmen aber doch mehr Öl als ob wir den Käse «nur» anbraten möchten) und erhitzen, anschliessend auf eine mittlere – hohe Temperatur zurückschalten und den Feta darin beidseitig 2 – 3 Minuten ausbacken, bis die Panade goldbraun und knusprig ist. Auf Küchenpapier abtropfen und etwas ausfetten lassen. 

Der Feta wird etwas flüssig, bekommt beim Abkühlen jedoch wieder eine festere Form. 

Den Feta auf einem vorgewärmten Teller anrichten.

Share this Post

Kommentar verfassen