Diese wundersame Welt, ein tanzender Stern und ein Spätsommercurry

Kinder zu haben, so sagt man, lehre einen multitasken. Ja, es multitaskt mir, von ganz alleine und ehrlicherweise teilweise im Negativbereich. Während ich dies schreibe überläuft die Badewanne gemütlich und das Essen brennt an.  Sinnbildlich gesprochen. Glaube ich jedenfalls, wart mal kurz…

Doch die Espressobombe zu starten, ohne sie mit Wasser zu füllen, passierte mir gleich eben wieder, mein Brot geht beim Aufarbeiten ständig vergessen, grad dass ich nicht Öl erhitze und währenddessen mit Lily losziehe, um den Nachbarsziegen Hallo zu sagen.

Das ist anstrengend. Den Kopf ständig so vollhaben zu müssen, gellt liebe Allesaufeinmalmachende.

Schöne warme Sonnenstrahlen

Licht

Schliesse meine Augen 

Nicht

Müssen, nicht Wollen

Nur Sein

Nie hätte ich geglaubt, dass ich sie mir so herbeiwünschen kann, die Ruhe – eine Stunde Zeit und Stille, nur mit mir und einer Tasse Tee. Himself hat mir heute eine Aussage von Nietzsche vorgelesen – wenn man nicht mindestens 2/3 des Tages für sich habe, sei man ein Sklave.

Etwas dramatisch, aber vielleicht gar nicht so unwahr. 

Ich habe diese eigenartige Faszination für Nietzsche, seit ich dies gehört habe: «Ich sage euch, man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können. Ich sage euch: ihr habt noch Chaos in euch. Wehe! Es kommt die Zeit, wo der Mensch keinen Stern mehr gebären wird. Es kommt die Zeit des verächtlichsten Menschen, der sich selber nicht mehr verachten kann. Ich zeige euch den letzten Menschen. Was ist Liebe? Was ist Schöpfung? Was ist Sehnsucht? Was ist Stern? fragt der letzte Mensch und blinzelt».

Dabei wird mir ganz gänsehäutig, denn mir ist, als würde mein Kopf dies nicht verstehen, aber meine Seele schon.

Ich koche. Ein Curry. Denn was gibt es Besseres für die Seele als ein Curry? Schokolade. Aber das wäre ja nicht gekocht.

Ich brauche (für 4 Personen)

  • 1 Zwiebel
  • 2 Knoblauchzehen
  • 2 rote Chillischoten
  • 2 EL Sesamöl
  • Gewürze (1 TL Koriandersamen, ½ TL Bockshornklee, 1 TL Kreuzkümmel, 1 TL Senfsamen, 2 Nelken)
  • 1 Blumenkohl (in Röschen)
  • 1 Büchse gehackte Tomaten
  • Salz, Pfeffer, Zucker
  • Eine kleine Dose Kichererbsen
  • 1 Dose (400ml) Kokosmilch
  • Wer mag: 1TL getrocknete Chiliflocken
  • Saft einer halben Zitrone
  • Drei bis vier Handvoll frischen Spinat
  • 250g Naturjoghurt
  • Eine Handvoll grüne Trauben, geviertelt
  • Basmatireis, zum Servieren

In einer trockenen Pfanne bei mittlerer Hitze röste ich die Gewürze an – schwenke sie ab und zu ein bisschen hin und her. Das Ganze nur kurz, solange bis die Gewürze zu duften beginnen, denn Vorsicht, verbrannte Gewürze bedeuten ein bitteres Curry.

In der Küchenmaschine (meine ist momentan kaputt, der Stabmixer hats aber auch getan. Da habe ich allerdings die Chilies, den Knoblauch und die Zwiebeln schon recht klein zugeschnitten und es ergibt halt eine etwas «gröbere Paste») vermische ich die kleingeschnittenen (und je nach Schärfeempfindlichkeit entsamten) Chilischoten, Knoblauchzehen, gewürfelte Zwiebel, Sesamöl und die Gewürze zu einer Paste und brate diese in einem WOK oder Schmortopf bei mittlerer Hitze einige Minuten an, bis sie nicht mehr nach rohen Zwiebeln riecht. Gebe eine Dose gehackter Tomaten dazu, fülle die Dose zur Hälfte mit Wasser, das mit hinein in den Topf, gebe grosszügig Salz und Pfeffer dazu, lasse es aufkochen und ca. 30 Minuten bei mittlerer Hitze einköcheln lassen.

Den Ofen auf 200° vorheizen

Den Blumenkohl mit etwas Öl und Salz vermischen, 15 Minuten im Ofen rösten. 

Basmatireis kochen.

Nachdem die Sauce etwa 30 Minuten geköchelt hat, den Blumenkohl, die Kichererbsen und die Dose Kokosmilch dazu geben, weitere 5 – 10 Minuten köcheln lassen. In dieser Zeit das Naturjoghurt in eine kleine Schüssel geben, mit einer Prise Salz würzen, die Trauben vierteln und daruntermischen.

Den Saft einer halben Zitrone zum Curry pressen, dieses abschmecken. Wenn es noch etwas schärfer sein darf, einen TL getrocknete Chiliflocken unterrühren und gegebenenfalls noch nachsalzen. 

Den Spinat zum Curry geben, ganz kurz einkochen lassen. 

Mit Basmatireis und dem Traubenjoghurt servieren (und wem noch nach was Knackigerem ist, mit gerösteten Cashewnüssen) servieren.

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