Von der Kunst, im Kitsch zu landen

Die Tage sind voll. Wie Oktoberfestbesucher, oder wie das Wohnzimmer von einem Messi: zu voll. Der Alltag zu atemlos, die Nächte zu schlaflos und die Abrutschgefahr zu groß. Mit einem Bein stehe ich fest auf dem Boden, das andere schwankt bedrohlich über einer mitternachtsdunklen Tiefe. Ich versuche, die Tage aufzuräumen, und lese Nachdenken über Christa T. Lebst du jetzt, wirklich?

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Am Horizont: Veränderung

Die Stühle waren unbequem, auf die Weise, die man zuerst nicht bemerkt; einem jedoch nach einer halben Stunde die Sitzbeinhöcker einschlafen. Kindergarteninformationsanlass. Ein Wort, fast so lang wie die Donaudampfschifffahrtsirgendwas. * Die unbequemen Stühle standen in einem Halbkreis, vorne ein Projektor und eine PowerPoint Präsentation. Die Freude saß ganz hinten, in der hintersten Reihe. Sie kaute Kaugummi und stellte ihre

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Nachtkilos – oder warum sich meine Texte manchmal traurig lesen

Meine Texte seien so traurig, wird mir gesagt und ob es mir gut gehe, werde ich gefragt. Sind sie das? wundere ich mich. Vielleicht ein bisschen, vielleicht weil ich meistens mitten in der Nacht schreibe, oder kurz bevor sie sich ausfranst und in den Tag rutscht. In der Nacht wiegt die Welt bekanntlich einige Kilos mehr. Sie dreht sich, langsam

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Graubereiche

Im Radio reden sie über Graubereiche, und passender könnte dies nicht sein, der Tag zeigt sich grau in grau. Grauer Himmel, graue Häuser, graue Strassen, selbst ein neues graues Haar habe ich entdeckt. Lily geht in die Spielgruppe, hüpft davon, leicht und klein und immer kleiner auf dem Weg zum Waldplatz. Ich packe die Fee in den Kinderwagen – los

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Herbstträume

Herbst. Der Morgennebel wickelt sich über die Aare, und die Wolken werden groß und spätsommrig, helle Watte an hellem Blau, von einer ganz schön kühlen Bise manchmal ganz schön verzogen. Viele Äpfel sind bereits im Sommer vom Baum gefallen, einfach so, und so lagen sie da, verteilt wie kleine Ausrufezeichen.

Perlmutter

Immer öfter scheine ich über fiese Alltagsberge zu schreiben, über Geschnaube und Gefauche, dunkle Wolken, wenig Schlaf, Weltschmerz, Sehnsucht und Enge. Doch heute nicht, denn heute will ich über Schönheit und Alltagsperlen schreiben, wie etwa über den ersten Schluck Kaffee, über Lily, die kurz aufschaut, i bi stolz uf di, Mama murmelt und weiterspielt. Über tanzendes Sommerlicht hinter grünen Blättern,

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Der rote Teppich

Arrgh. Mal wieder eine Nacht mit zu wenig Schlaf. Der Tag scheint (zu) hell und (zu) lang, er rollt sich aus wie ein roter Teppich, bloß mit weniger Glamour und mehr Alltag. Lily tanzt wild darauf herum – zu den Kindergartenhits, die sie aktuell so liebt, mir allerdings bereits zu den Ohren heraushängen. Es gibt einfach zu wenig gute Kindermusik,

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Ein Jahr… und ein grosses Hiphiphurra

Ein Jahr schon, seid das kleine Sturmmädchen geboren wurde und unser Leben wundersam durcheinander wirbelte, ein Jahr, seid sie ihren Zauber in diese Welt brachte, und dies immer noch tut, jeden Tag: Zauber und Wirbel, Staubwolken, Maispopsreste – überall- Neues und Buntes, Anstrengendes und Wunderbares.

Vom Wiedereinsteigen, sanften Tagen und Alpträumen

Der Berufsalltag (also jenen, in dem ich für meine Arbeit tatsächlich bezahlt werde…) liegt vor mir, dunkel und noch unbekannt, ein Ort, wo es Wasser gibt und Austausch mit anderen (und gerade darauf freue ich mich besonders). Doch auch Löwen und Krokodile, und nein, hihi, meine Arbeit ist absolut ungefährlich, aber halt doch mit Verantwortung verbunden und einem gewissen sich

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Ich. Im Irgendwo zwischen Mary Poppins und Rumpelstilzchen.

Ich versuchte zu schreiben. Doch die Gedanken spielten Verstecken und die Worte machten sich hart und krümelig, blieben im Hals stecken und zerbröselten unter meinen Fingerspitzen. So war ich kurz davor, die Wortbrosmen nach „Geschreibsel“ zu verbannen, in den Ordner also, in dem sie alle landen, die Texte, die sich wie geschriebene Kritzeleien anfühlen.