Tage im März

Ein Möwenpicknick auf einem frisch gepflügten Feld. Braune Erde und blauer Himmel und weisse Berge. Ein Lied.

Ein flacher, kalter Himmel. Neugierige Pferde, eine rennende Lily und goldenes Laternenlicht. Ein Lied.

Helles Morgenlicht. Weisse Rosen, Äpfel und Pistazien. Wir gehen ins Ikea, um letztes Umzugszeug zu besorgen. Der Duft von Hotdogwasser, fremdem Parfum und Karton in der Nase. Ich bin froh um die Maske. Eine vorbeiziehende Landschaft vor dem Autofenster. Eine Erinnerung.

Dunkle Regenwolken, ein kalter Nordwind, ein sich kräuselnder See. Ein altes Haus. Verblassende Erinnerungen. „Gefallen wollen“ abschütteln wie klebrig nassen Sand. Ein Gedanke.

Stadtgräue. Am Nachmittag zeigt sich die Sonne wieder, wenn auch nur schüchtern. Der Nordwind bläst immer noch frisch und kalt. Ich schnuppere an Himselfs Rotwein und bastle mit Lily aus einem Kaffeefilter und bunten Federn ein Huhn. Wir pflanzen einen Baum. Zufriedenheit.

Heute bin ich viel zu früh wach. Der Himmel ist bleiig. Einmal versucht die Sonne durch das dichte Wolkenband zu schielen. Ein goldener Streifen. Rauch aus einem Kamin. Nackte Bäume und darauf zwei Krähen. Eine Geschichte.

Die Sonne spiegelt sich in einem stummen, kalten Moorwasser und sieht darin aus wie der Mond. Die Aare rauscht leise, es riecht nach Feuer, Cervelat und weiter Zeit. Lily steht mit beiden Gummistiefeln im Wasser, der untere Rand der Hosenbeine glänzt nass. Ein Lied.

Ein heller Wolkenturm. Kitzelndes Sonnenlicht. Märzenglocken, Kirchenglocken und Vogelgezwitscher. Ein Gefühl.

Der Himmel ist eine tiefe Kuppel. Lily muss zur Kinderärztin, nur zur Kontrolle, doch ihre Angst ist gross und laut. Eine Wirklichkeit.

Ein heller, klarer Frühlingshimmel. Moos. Erde. Ein Traum.

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3 Kommentare

  1. Schön wieder einmal von dir zu hören – ich hoffe, es geht euch gut.
    Emma

    1. Soweit alles gut! Sogar schon ein bisschen eingelebt am neuen Ort. Bei dir hoffentlich auch!? Nina

      1. Danke, mir geht es gut. Corona geht mir langsam auf den Geist – aber wem nicht? Ich versuche, dem blöden Käfer nicht zu viel Raum in meinem Leben und Denken zu geben.
        Herzliche Grüsse – Emma

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