Hej Siri, Nachteulen, immer dieses Vorbild sein und Mexican Pizza!

Wir haben jetzt so ein gruseliges Ding zu Hause, eines, das einem zuhört. Ein Apple HomePod. Hej Siri, sage ich etwa, spiel Peppa Pig My first Album und schon geht’s los und Lily tanzt in der Wohnung herum, meistens jedenfalls.

Manchmal serviert uns Siri dann auch japanische Harfenklänge oder deutscher HipHop und einmal sogar Schlager. Ich bin mir nicht sicher, ob Siri eigenwillig ist, nicht so gut hört oder ich nuschele… Meistens mag ich sie jedoch, jedenfalls wenn sie nicht auf Hej Siri, ruf Mam an, mit einem fast schon hämischen «ich weiss nicht wer deine Mutter ist» antwortet; denn meist ist sie hilfsbereit. «Du hörst sä Wiiiils on se Bus» meint sie aalglatt und einmal auf ein Hej Siri, merci! las sie mir sogar einen Wikipediaeintrag zu Lionel Messi vor. Messi, Siri, meinte ich, aber jetzt shut the f*ck up!*

*wahrscheinlich hatten wir einfach einen holprigen Start. Hej Siri, ich werde mir in Zukunft Mühe geben, netter zu sein!

** wahrscheinlich ist sie immer noch ein bisschen hässig. Gerade eben antwortete sie auf «hey Siri, spiel the wheels on the bus mit “extra für dich: der Sender Klavier wird gespielt». Hä? 

*** oder liegt es doch an mir? Aussprachetechnisch? 

Was gibt es sonst noch Neues? Nicht sonderlich viel. Es ist ein schöner Tag zum Wolkenschauen und so ziehen Elefanten, küssende Kobolde, galoppierende Pferde und sitzende Hunde gemächlich über uns und an der weiten blauen Leinwand vorbei.  

Ich hingege ziehe regelmässig und sehr gemächlich zur Kaffeemaschine… Lily ist eine Nachteule! Ich nicht. Ich bin etwa so nachteulig wie ein Rundumeli kantig ist. Früher dachte ich, ich wisse, was müde ist… hihihi. Das jetzt, das ist müde 2.0, eine neue Dimension, aber irgendwie habe ich mich auch an diese dunkelgrauen und schweren Müdigkeitstage gewöhnt. Anstrengend hingegen ist etwa, beim Breaking Bad schauen einfach nicht vom Fleck zu kommen, weil Lily partout nicht schlafen mag (die Spannung!) und… ja, das klingt jetzt vielleicht seltsam, aber das Immer ein Vorbild sein. Immer. Jeden Tag, jeden Moment. Klar, es tut den Kleinen gut, keine perfekten Vorbilder zu haben. Schlussendlich sollen sie es ja auch mal anders, besser machen wollen. Schlussendlich braucht Veränderung Unperfektion. Schlussendlich ist perfekt ja auch langweilig. Meistens jedenfalls. 

Und trotzdem. 

Lily beobachtet. Ständig. Sie macht nach, lernt und verinnerlicht, kreirt sich ihr Bild von der Welt und ja, von sich selbst, und genau darum ist es so unendlich entscheidend, wie wir mit unseren Kindern umgehen, wie wir sie anschauen, was wir ihnen sagen und welche Bilder wir sie aufbauen lassen. Denn diese Bilder hängen nicht stumm im Museum, sie leben und wachsen und schreien und fühlen und malen neue Gemälde und beeinflussen die Welt, jeden Tag, überall. 

Ein Vorbild muss nicht perfekt sein. Aber es sollte sich überdenken und verändern können, die Farben neu mischen können sozusagen, und vor allen Dingen: liebevoll sein und… um seinen Einfluss wissen. Gelingt uns das immer? Bestimmt nicht! Aber wir haben die Verantwortung, uns und unseren Kindern gegenüber, es immer wieder zu versuchen. 

PS: Während ich gähnend den Wolken zuschaue, stöbere ich im Buch «Mama nicht schreien» von Jeannine Mik und Sandra Teml- Jetter, das beim Mindset helfen soll, bei sich und liebevoll zu bleiben, im ganzen Familienchaos drin und mal ehrlich, das ist ja wohl die wirkliche Herausforderung. 

Mon Dieu, ich habe heute eine mich nervende Fliege Lily genannt.

Lily, hör auf, sprach ich zur Fliege. 

War mir dann fast ein bisschen peinlich und habe schnell im Buch bei der «Know – Your – Trigger: Was macht dich wütend? Checkliste» 

  • wenn meine Kinder ununterbrochen Mama, Mama, Mama rufen 

angekreuzelt.

Kaffee, Lektüre und Selbstreflektion!

Gekocht wird was Schnelles und Einfaches und ausserdem kombiniere  ich dabei Himselfs Liebe für Pizza und meine Liebe für mexikanisches, oder hier wohl eher Tex – Mex – Essen…

Et voilà, Mexican Pizza

Da hatte schon jemand Hunger… Ich musste höllisch aufpassen, dass sie keine Chili klaute

Unter den Pizzateig streue ich wenig Maisgriess, damit der Teig knusprig und mexikanisch wird. Als Sauce verwende ich fertig gekaufte mexikanische Salsa, backe die Pizza für ca. 20 Minuten (220°) und belege sie anschliessend mit frischer Tomatensalsa*, Avocado, fein geschnittener roter Chili und viel frischem Koriander. Das ganze mit etwas Limettensaft beträufeln und mit wenig feinem Meersalz würzen.

* 3 Tomaten fein würfeln. 1 kleine Zwiebel sehr fein würfeln. Wenig Limettensaft, etwas Meersalz und wer mag, ebenfalls frischen, feingehackten Koriander, dazugeben. Vermischen.

PPS: fehlen bloss noch Margaritas und einen tropischen Strand. 

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2 Kommentare

  1. Wow, das gruslige Ding hat sogar einen Hochsitz, damit es ja alles mitbekommt.
    Ich habe den letzten Monat auch so meine Erfahrungen mit Siri und diktieren gemacht. Ich rede nur noch in feinstem Standard-Deutsch und be-to-ne je-de Sil-be ein-zeln. Habe schon den Krampf im Kiefer. Ganz schön anstrengend. Weiss der Geier, wo da die Arbeitserleichterung sein soll. 🙄
    Ich wünsch dir, dass du hin und wieder ein Zeitfenster für dich findest und dich vom Vorbild sein erholen kannst.
    Ferienfeeling hast du schon – wenigstens auf dem Teller.
    ä Guete – Emma

    1. Hihi, ich weiss! War wohl eine schlechte Idee😉
      Merci! Ich habe gerade „sturmfrei“ und geniesse das sehr😊☀️

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