Diese wundersame Welt, ein Alptraum und eine Pizza
Heute Morgen bin ich aufgeschreckt, denn ich habe geträumt, Donald Trump sei mein Schwiegervater. Was für ein Alptraum. Darin musste ich auch noch ins Krankenhaus und dort wollten sie mich mit Pfefferminze behandeln, obwohl ich mich schon ziemlich sterbend fühlte.
Der Tag wurde dann aber doch ganz gut.
Die Sonne schien und im Ährenfeld blühte der rote Mohn und ich traf mich mit meiner Freundin zum Pizza essen. Nur wir zwei, ohne Kinder, aber mit Zeit zum Reden.
Und ich redete darüber, welche Dinge ich am liebsten für immer und ewig von Lily fernhalten würde und wie ich die Welt gern geformt sehen möchte… und sie meinte bloss: «du kannst Ereignisse ebenso wenig kontrollieren wie die Kinder».
So einfach. So wahr.
Damit meine ich natürlich nicht, Lily unnötigen Gefahren auszusetzen. Sie braucht unseren Schutz und unser «besser wissen». Aber es gibt Dinge, die wir nicht kontrollieren können und auch nicht müssen. Diese trotzdem kontrollieren zu wollen, bringt Stress. Vor allem mir, aber auch Himself und Lily.
Es war ein guter Tag. Die Sonne schien, der Mohn blühte im Ährenfeld und ich traf meine Freundin zum Pizza essen. Und habe dabei drei Dinge gelernt: Erstens bin ich richtig, richtig froh, nicht Donald Trumps Schwiegertochter zu sein. Zweitens muss ich lernen, manchmal einfach zu vertrauen. Drittens brauchen wir alle manchmal nichts weiter als eine Pizza und eine gute Freundin.
Dieser Eintrag verdient ein dazu passendes Pizzarezept. Da ich Pizza möglichst minimalistisch mag, ist dies eines für Pizza Margherita.
Dazu mache ich allerdings noch ein Chili – Zitronen – Knoblauchöl und zwar nicht irgendeines, sondern Himselfs Chili – Zitronen – Knoblauchöl!
Das reiche ich zur zur scheuen Pizza Margherita und serviere sie mit Quark – einfach weil ich das so mag. Wahrscheinlich schmeckt Ricotta dazu genauso lecker.
Um einen möglichst knusprigen Boden zu erhalten verwende ich zum Backen die Rückseite des Blechs, nutze die grosse, flache Fläche, so ein bisschen Pizzasteinartig. Ich verwende kein Backpapier, um die Hitze möglichst direkt zu halten und schiebe es auch ganz zuunterst in den mit Ober – Unterhitze vorgeheizten Ofen.
Das Blech bestreue ich vor dem Belegen mit dem Teig mit Hartweizengriess, dieser haftet sich an den Teig und hilft den Teig noch knuspriger zu machen.
Die Tomatensauce verteile ich relativ dünn auf dem Teig.
Ich brauche für 2 Pizzas (ca. 4 Personen)
Für den Teig
- 10g frische Hefe
- 210ml lauwarmes Wasser
- 300g Weissmehl
- 50g Vollkornmehl
- 1TL Salz
- 1 TL Zucker
- 1 EL ÖL
Für die Sauce
- 1 Zwiebel (gewürfelt)
- 1 Knoblauchzehe (in dünne Scheiben geschnitten)
- 1 Büchse gehackte Tomaten
- Salz, Pfeffer und Zucker
- Olivenöl
Für das Chiliöl
- 200ml gutes Olivenöl
- 3 Chilis
- 1 Biozitrone
- 2 – 3 Knoblauchzehen
- eine Prise Salz und eine Prise Zucker
Weiter
- Mozzarella zum Belegen (ca. 200g)
- eine Handvoll frische Kräuter (Majoran und Thymian)
- Quark oder Ricotta – zum Dazureichen
Mit dem Chiliöl am Besten ein paar Stunden vorher beginnen. Dazu kleine Stücke der Zitronenschale vorsichtig abtrennen (der weisse Teil der Schale schmeckt bitter), die Chilies in dünne Ringe schneiden und die Knoblauchzehen halbieren. Alles zusammen mit dem Olivenöl in einer kleinen Pfanne 4 Minuten leicht erwärmen, dann zur Seite stellen und ziehen lassen. Ab und zu kontrollieren, ob das Öl bereits scharf genug ist. Da ich sehr scharfe Chilies erwischt hatte, war es beim Ausprobieren nach einer halben Stunde schon ordentlich scharf und ich habe die Chilies deshalb schon früher rausgefischt. Die restlichen Zutaten weiter ziehen lassen. Etwa so nach 2 Stunden begann das Öl leicht aber nicht übertreiben nach Zitrone und Knoblauch zu schmecken – wenn die gewünschte Geschmacksnote erreicht ist, das Öl durch ein Sieb in ein sterilisiertes Glas oder Fläschchen giessen.
Für den Pizzateig die Hefe in lauwarmes Wasser krümeln. Das Weiss – und das Vollkornmehl in eine Schüssel sieben, Salz und Zucker dazugeben, etwas verrühren, dann 1 EL Öl dazu geben und kurz vermengen, in der Mitte eine Dohle formen und die Hefemischung dazu geben. Zu einem geschmeidigen Teig kneten (es kann sein, dass noch ein bisschen mehr Flüssigkeit oder ein bisschen mehr Mehl dazugegeben werden muss), dann einen Schluck Olivenöl in die Schüssel geben und 1 ½ – 2 Stunden aufgehen lassen (manchmal mache ich den Pizzateig auch schon etwas früher, z.B. morgens und lasse ihn im Kühlschrank lange ruhen).
Für die Tomatensauce die Zwiebel klein schneiden, den Boden einer Pfanne mit Olivenöl bedecken und die Zwiebeln im heissen Öl bei jetzt niedriger Hitze glasig werden lassen.
Jetzt für einige Sekunden den in dünne Streifen geschnittenen Knoblauch mitschwitzen lassen und eine Büchse gehackte Tomaten dazugeben (Büchse anschliessend etwa zur Hälfte mit Wasser füllen, etwas in der Dose herumschwenken lassen und mit zur Sauce geben), mit Salz, etwas Pfeffer und wenig Zucker würzen, aufkochen und ca. 40 Minuten leicht köcheln und reduzieren lassen, gegen Ende der Kochzeit nochmals einen grosszügigen Schluck Olivenöl zur Sauce geben, rühren und emulgieren lassen. Sobald die Tomatensauce bereit ist, den Ofen auf 220° Ober – Unterhitze vorheizen (oder 200° Pizzastufe, sprich Unterhitze und Umluft) und die Bleche mit Hartweizengriess bestreuen. Den Teig halbieren, jeweils dünn ausrollen und auf ein Blech legen, dünn mit Tomatensauce bestreichen. Mit Mozzarella und frischen Kräutern, etwa Majoran und Thymian belegen, mit wenig schwarzem Pfeffer «nachwürzen» und 10 – 12 Minuten ganz unten im Ofen backen. Ich backe die Pizzas immer einzeln, bzw. nacheinander, so dass sie beide von der Unterhitze profitieren können.
Mit Salat, dem Chiliöl und Quark (oder Ricotta) servieren.

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